Quelle vieler Missverständnisse: Der Unterschied zwischen RGB und CMYK

Die meisten von uns machen sich über Farbe im Druck- und Computerbereich kaum Gedanken. Zumindest dann nicht, bis es daran geht, etwas in der Druckerei zu bestellen. Als Anforderung an die Druckdaten ist meist zu lesen: „Druck-PDF mit 300 dpi im CMYK Farbformat, Farbprofil Fogra“.

Was genau bedeutet das, worauf müssen Sie achten und wie erstellen Sie die ideale Druckdatei? Wichtig ist erst mal die beiden Farbsysteme RGB und CMYK zu verstehen.

Unterschied verständlich erklärt

Dieses Thema einen Laien zu erklären, ist gar nicht so einfach, aber nicht unmöglich. Farbe wird auf einem Bildschirm anders dargestellt, als auf einem Druckmedium. Ein Bildschirm bringt einzelne Bildpunkte zum Leuchten. In welcher Farbe die Bildpunkte leuchten, hängt vom sogenannten RGB-System ab.

 

Dabei steht jeder Buchstabe für eine andere Grundfarbe des Lichts, also Rot, Grün, Blau. Die Kombination in verschiedenen Anteilen macht dann die Farbe, die auf dem Bildschirm dargestellt wird. Kurz, RGB ist die Farbe von Licht.

 

Im CMYK Format funktioniert das etwas anders. Das CMYK System wird verwendet in Laserdruckern und in Druckereien, um die 4 Farbschichten im entsprechenden Verhältnis übereinander auf das Druckmedium in einem feinen Raster aufzutragen. Die Mischung der durchscheinenden Farbschichten macht den Farbton.

Auch hier sind die Buchstaben bezeichnend für die einzelnen Farbkomponenten, in diesem Falle Cyan, Magenta, Yellow und K für Schwarz.

 

Sie können sich das ähnlich vorstellen, wie bei Wasserfarben. Würden Sie aus Blau, Magenta und Gelb ein Schwarz mischen müssen, würden Sie bestenfalls einen hässlichen Braunton bekommen. Deshalb gibt es den eigenen Farbkanal für Schwarz, um Abbildungen Tiefe und Struktur zu geben.

 

Sie erkennen sicherlich schon, dass farbiges Licht und tatsächliche Farben auf einem Druckmedium nicht den selben Farbraum abdecken können. Auf einem Monitor kann man mehr Farben darstellen als später im Druck. Ein klassisches Beispiel sind leuchtende Farben, wie zum Beispiel die grellen Grün- und Blautöne der Schriftfarben in den Office-Programmen. Diese Farben sind im CMYK System nicht druckbar.

 

Das macht es nötig, Bilder und Grafiken vor dem Druck in das CMYK System umzuwandeln, damit es zu keinen überraschenden „Fehlfarben“ kommt. Am besten funktioniert das mit entsprechenden Layoutprogrammen wie Adobe InDesign, Corel Draw oder auch Adobe Photoshop. Auch Adobe Acrobat kann im Zuge der Umwandlung in eine PDF Datei die Farben aus dem RGB System ins CMYK System umwandeln, geht dabei aber oft etwas „grobmechanisch“ vor.

 

Für den Druck zu beachten

  • Verwenden Sie keine grellen „Neonfarben“, da diese ohnehin nicht druckbar sind.
  • Vergessen Sie nicht, dass jeder Monitor das Layout farblich etwas anders darstellt, die Darstellung auf einem Monitor ist dadurch nicht verbindlich (außer in einem farbkalibrierten Workflow im Profi-Bereich).
  • Für farbheikle Aufträge empfiehlt es sich bei erst einen Andruck zur Kontrolle zu ordern, da das CMYK Farbsystem nicht so einen breiten Farbraum darstellen kann wie RGB.
  • Schwarz sollte immer in CMYK als 100% K Farbe angelegt werden. Ein aus RGB konvertiertes Schwarz kann im Druck zu Problemen führen (vierfacher Farbauftrag).
  • Schriften auf dunklen Untergründen sollten Sie immer einen Tick stärker anlegen, da die Untergrundfarbe sonst in die Schrift „bluten“ kann.
  • Fotos wandeln Sie am besten schon vor dem Layoutprozess ins CMYK System um, um Fehlfarben im Druck zu vermeiden.
  • Eine kostenlose Bildbearbeitungsalternative zu Photoshop ist GIMP.
  • Das CMYK Farbsystem kann keine so großen Farbräume wie RGB darstellen, weshalb vor dem Druck die Konvertierung und Ansicht der Druckdaten im CMYK System nötig ist.

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