Autobeschriftungen: Der mobile Werbeträger

Nahezu jeder benötigt einen fahrbaren Untersatz, um seiner beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Gerade für Firmen ist es daher interessant, das Auto selbst als Werbefläche zu nutzen. Im Straßenverkehr werden, gerade wenn es mal wieder langsam voran geht, Werbebotschaften am Auto sehr gut wahrgenommen. In geparktem Zustand wird das Auto zur stationären Plakatwand. Gerade bei Handwerkern oder am Bau weiß man sofort wer hier am Arbeiten ist. Durch die ständige Exposition, also das immer „präsent“ sein des Werbeträgers Auto, wird die sogenannte „brand recognition“ gestärkt. Also der Wiedererkennungswert des Logos wird gesteigert. Das schafft Vertrauen und führt im Idealfall zu neuen Kunden.

Historisch

Bereits im „wilden Westen“ vor 1900 haben fahrende Händler ihre Wagen, damals noch Kutschengespanne, mit werbeträchtigen Aufschriften verziert. Die Überlegung dahinter war die selbe wie heute: Werben und Informieren, wo auch immer der Wagen gerade steht.

 

Die Tradition, die Wagen der fahrenden Händler zu verzieren und zu beschriften setzte sich nahtlos bis in die Moderne fort. Auf einen Blick konnte man erkennen, mit was gehandelt oder welcher Betätigung nachgegangen wurde.

 

Was früher noch mit Farbe erledigt wurde, wird ungefähr seit den 1970er Jahren mit selbstklebender Folie gestaltet. Anfangs waren es meist einfache Schriftzüge, wie der Firmenname gefolgt von einer Telefonnummer oder Adresse.

 

Mit dem Reifeprozess des Materials – es standen immer mehr Farben zur Verfügung und die Folien wurden qualitativ immer besser – ging man auch langsam zu der Gestaltung mit Symbolen und einfachen Grafiken über, wie zum Beispiel ein Blumensymbol für den Gärtnerbetrieb oder die klassischen Zunftsymbole als Strichzeichnung.

Inzwischen werden Autofolien aus Hightech-Materialen gefertigt, sie sind auf viele Jahre hitze- und witterungsbeständig, in vielen verschiedenen Farben und sogar Oberflächenstrukturen verfügbar. Auch direkt in Fotoqualität bedruckte, vollfarbige Folien und Komplettverklebungen von Autos gewinnen zunehmend an Popularität und werden immer erschwinglicher.

Möglichkeiten zur Autobeschriftung

Grundsätzlich unterscheidet man 2 Arten von Autobeschriftung. Den Folienplott als Teilverklebung und bedruckte Klebefolie als Teil- oder Vollverklebung.

Beim Folienplott werden sogenannte Vektorgrafiken, also geometrische Formen und Schriften, durch einen Schneideplotter automatisch aus einer einfarbigen Folie geschnitten. Diese Folie wird – meist als Einzelbuchstaben – mittels eines Übertragungspapiers auf dem Auto verklebt.

Die vollfarbig bedruckte Klebefolie ist eine weiße Vinylfolie, die mit witterungsbeständigen Farben bedruckt wird und so ungeahnte Möglichkeiten im Design bietet. Letztere Variante ist die Variante, die meist bei Vollverklebungen von Autos zum Einsatz kommt. Die bedruckten Folien können noch zusätzlich mit einer Steinschlagfolie kaschiert werden, was die mechanische Belastbarkeit und somit letztlich die Haltbarkeit erhöht. Der Vorgang einer vollflächigen Autoverklebung kann mit „Tapezieren in 3D“ verglichen werden und ist eine heikle Angelegenheit.

 

Moderne Klebefolien sind UV-durchlässig, was einen gleichmäßiges Altern des Lackes ermöglicht. Das bedeutet, wenn Sie einmal die Klebebeschriftung vom Auto entfernen, hat der Lack darunter die selbe Farbe wie der umgebende Lack (mag aber aufgrund des mechanischen Schutzes der Folie weniger zerkratzt sein).

 

Praktische Tipps

  • Geplottete Folien müssen als reine Vektografiken, also als schneidbare Konturen angelegt werden.
  • Vermeiden Sie besonders schmale Stegbreiten unter 1 mm, da sich diese mit der Zeit, durch mechanische Belastung vom Auto lösen oder durch den Alterungsprozess der Folie brechen könnten.
  • Bei bedruckten Folien, sollten grafische Elemente in 1:1 Größe bei 150 dpi im CMYK Farbsystem angelegt werden.
  • Setzen Sie Schneidekonturen 3-5 mm innerhalb des Layouts.
  • Wenn Sie handwerklich etwas geschickt sind, gelingt eine Selbstmontage bei geplotteten Teilverklebungen meist. Für aufwendige Autovollverklebungen wenden Sie sich am besten an einen Verklebeprofi.
  • Eine Heckscheibenverklebung ist dank einer sogenannten „Lochmaskenfolie“ ebenfalls möglich. Man sieht von innen durch die Folie, doch von außen sieht man nicht ins Autoinnere – beachten Sie aber in diesem Fall die Belastung der Folie durch den Heckscheibenwischer.
  • Am besten gelingt die Verklebung bei 15-20 °C – ansonsten wirkt sich die Temperatur auf das Klebeverhalten und die Elastizität der Folie negativ aus und erschwert das Verkleben.
  • Bei komplexen Formen und Schriften ist es bei der geplotteten Folie wichtig, alle Pfade und Kurven zu „verschmelzen“, damit es keine unnötigen Schnitte gibt.
  • Empfohlene Software zur Erstellung von Schneidekonturen und Vektoren für Plotterfolie sind Adobe Illustrator und Corel Draw.

You may also like...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert